Im Herzen der Frankfurter Altstadt gründen auf alten Stadtbefestigungsanlagen die Altbauten des Historischen Museums – darunter das älteste aufrecht stehende Gebäude Frankfurts. Vom zwölften bis zum 19. Jahrhundert entstanden, war das aus fünf verschiedenen Gebäuden bestehende Ensemble im Laufe der Zeit im Inneren bis zur Unkenntlichkeit verändert worden. Das Gebäudeensemble wurde substanziell und konzeptionell grundlegend saniert und auf einen technischen Stand gebracht, der modernen Museen entspricht. Vorgefundenes, Historisches wurde konserviert und Neues zeitgemäß ergänzt. Die Sanierung stärkt das Ensemble als Ganzes und führt gleichzeitig die unterschiedlichen Gebäudeteile innerhalb deren typischer Baustile – auch innenräumlich – wieder ihrer eigenen unverwechselbaren Identität zu. So erhielt jeder Gebäudeteil seine eigene autarke Erschließung zurück: Reaktivierte, historische Wendeltreppen und ergänzende, neue Treppen ermöglichen das Erleben der historischen Räume in neuem inneren Zusammenhang.
Beteiligte Fachplaner
Ingenieure Bamberger, Pfünz (Lichtplanung, Lichtsteuerung)
Arge Gillmann Schnegg, Basel (Museographie)
Juryurteil
Ein dichtes Konglomerat aus historischen Bauten wurde umfassend saniert und eine – auf einige Jahre hin angelegte – provisorische Dauerausstellung installiert. Im Bereich eines der ältesten Häuser Frankfurts – der Pfalzkapelle – machen Betonstelen das ursprüngliche Volumen ablesbar. Wie bei allen anderen Eingriffen war hier das oberste Ziel eine Beruhigung, Klärung und Herausarbeitung des Bestandes und seiner Zeitschichten. Es gibt wunderbare Passagen durch die komplexen Überschneidungen baugeschichtlicher Epochen. Das Gebäude wird selbst zum Sprechen gebracht und ist ein faszinierendes Exponat.