480 Quadratmeter Grundfläche, 6,5 Meter hoch und eine selbsttragende Holzkonstruktion mit lichtdurchlässiger Membran – das ist der Frankfurt Pavilion, das neue Wahrzeichen der Frankfurter Buchmesse. Der von schneider+schumacher geplante und realisierte, ikonische Veranstaltungsbau entstand zur 70. Frankfurter Buchmesse 2018 und soll für mindestens zehn Jahre einen Wiedererkennungseffekt für die jährlich stattfindende Messe entfalten. Bei der Planung galt es, eine temporäre, solide Konstruktion umzusetzen, die unkompliziert zwischengelagert und wiederaufgebaut werden kann. Realisiert wurden schließlich drei ineinandergeschobene, muschelförmige Rippenkonstruktionen aus Holz, die von einer Membran umspannt werden. Der Frankfurt Pavilion besteht aus 75 Kubikmetern Furnierschichtholz und etwa 1.000 Quadratmetern recycelter PVC-Hülle. Wirkt das Gebilde von außen wie eine geschlossene Muschel, so überrascht es im Inneren mit einer beeindruckend lichten Holzkonstruktion.
Die Jury
Die Jury würdigt die auf den ersten Blick erstaunlich einfache und zugleich kluge Fügung dreier muschelförmiger Körper aus einer Holz-Rippenkonstruktion, die im Inneren des Frankfurt Pavilions eine besondere und überraschende Atmosphäre schafft. Das konzeptionelle Zitat des Buches, das erst bei näherer Betrachtung sein Inneres zeige, überzeugt in der Umsetzung. Die materialsparende, auf das Wesentliche reduzierte Tragstruktur des wiederaufbaubaren Frankfurt Pavilion ist trotz des temporären Konzepts eine nachhaltige Lösung. Es ist zu wünschen, dass der Frankfurt Pavilion nach den geplanten zehn Jahren auf der Buchmesse eine Nachnutzung erfährt und auch für weitere Veranstaltungen erhalten bleibt.